Ohne Futter geht nichts
Anfüttern ist eine wesentliche Vorausetzung für erfolgreiches Brassenangeln. Das Futter muß zum Gewässer passen und den Brassen Schmecken !!!!
Futter Faktoren
In erster Lienie muß das Futter zum Gewässer passen. Für Brassen in einem flachen See können wir nicht die gleiche Anfütterung verwenden wie an einem tiefen Fluß. Sebst am gleichen Gewässer können sich die Verhältnisse und damit die Voraussetzungen zum Anfüttern änderen. Nehmen wir aus Beispiel einen Kanal : Bei Schifffahrt und Schleusenströmung muß sich das Futter ganz anders verhalten als bei Stillstand des Wassers am Wochenende. Tiefe nund Strömung des Gewässers sind also die beiden wichtigsten Kritierien für die Zusammenstellung des Futters, das rasch zum Grund sinken , dort liegenbleiben und sich in angemessener Zeit auflösen soll. Hinzu kommt auch noch die Bodenbeschaffenheit . Auf hartem, glattem Grund darf das Futter nicht wegrollen, in schlamigen Grund nicht versinken. Das Gewicht und die Klebewirkung des Futters entscheiden über sein Verhaklten im Wasser.
Dies waren die wichigsten, die Gewässer-Faktoren des Futters. Nur wenn sie stimmen, können die Brassen-Faktoren ihre Wirkung entfalten. Und das sind nicht nur Geruch und der Geschmack von Lockstoffen, sondern auch noch die Körnung des Futters, sein Nährwert, seine Farbeund ganz besonders wichtig die Beimengung von Ködern wie z. B. Maden, Caster, Würmer, Mais.
Naschkatzen
Brassengelten als die Naschkatzen unter den Fischen. Süße Futtersubstanzen wie Copramelasse Kokosmelasse, flüssige Melasse oder auch einfach Zucker verstärken die Wirkung der Anfütterung. Sie munden den Brassen und halten die Fische am Futterplatz.
Noch wichtiger sind Köder im Futter. Sehr wirksam ist eine kleine Portion Dosenmais. Aber übertreiben Sie hier nicht, der Mais sätigigt die Brassen sehr schnell. Mischen Sie den süßen Maissaft unter das Futter, erhöht die Lockwirkung.
Würmer sind exellente Brassenköder. Kleine Mistwürmer oder Großere Würmer, in Stücke zerschnitten und unter das Futter gemischt, reizen durch ihren Geruch und machen die Brassen gierig auf weitere Köder, auch wenn diese einen Haken haben.
Kopfstände für Caster
Maden als Beimengung zum Futter wurden bereits erwähnt. Größere Mengen von Maden im Futter wühlen in den Futterballen und beschleunigen deren Auflösen In der Strömung kann das ein Nachteil sein, wie wir noch sehen werden. Außerdem krabbeln die Maden über Grund und treiben dadurch mit der Strömung vom Futterplatz.
Gänzlich inaktiv sind dagegen verpupte Maden. Bei englischen Experten gelten Madenpuppen Casterals Brassen Dynamit. Einen Teil der Puppen geben die zerqutscht ins Futter. Wenn die neben allden anderen Leckereien auch noch ihren Duft verströmen, vollführen die Brassen auf dem Futterplatz wahre Kopfstände.
Nur frische verpuppte hellbraune Caster, die im Wasser absinken, eignen sich zum Anfüttern. Alte, Dunkelbraune oder schwarze Puppen schwimmen auf und treiben weg. Das Heranzüchten und Aussortieren der Caster kostet einige Zeit und Arbeit. Vielleicht wird dieser Köder deshalb bei uns so wenig verwendet. Sie benötigen dafür Maden, ein Castersieb und einen Kühlschrank.
Stellen Sie einen Liter Maden in den Keller oder Garage, damit sie sich bei normalen Temperaturen allmählich verpuppen. Wenn die ersten Puppen sich gebildet haben, schütten Sie die Maden einmal täglich auf das Sieb. Die Maden kriechen hindurch, die frisch verpuppten Caster bleiben im Sieb liegen, dazwischen auch abgestorbene Maden.Die nehmen Sie heraus.
Geben Sie dann die Caster in einen Plastikbeutel, verschließen Sie den Beutel luftdicht mit möglichst wenig Lufteinschluß und bewahren Sie im Kühlschrank auf. Wie schon gesagt, eine etwas umständliche Prozedur. Aber wenn Ihnen diese Kopfstände nicht mühsam sind, werden die Brassen Sie belohnen.
Am Gewässer gehören die Caster in eine Madendose mit Wasser, damit sie sich nicht weiter verpuppen. Außerdem können Sie auf diese Weise Schwimmer erkennen und aussortieren.
Binden und Beschweren
An großen, tiefen Flüssen und Strömen der Brassenregion sind zusätzliche Binde- und Beschwerungsittel erforderlich , zumal wenn quirlige Maden mit den Futterballen zum Grund gebracht werden sollen. Brassenexperten aus Holland und Belgien schwören auf PV 1, eine schwere, stark klebende und süße Substanz. Koprahmelasse mit ähnlichen Eigenschaften wurde schon erwähnt.
Auch stärkehaltiges Puddingpulver bindet das Futter, Vanille- und besonders Schokopudding hat zudem eine große Lockwirkung auf Brassen. Schokopulver tönt außerdem das Futter dunkel ab. Das kann an klaren Gewässern ein Vorteil sein, wo die Friedfische helle Stellen am Grund aus Angst vor Räubern meiden. Zu meinen persönlichen Favoriten zählt Groundmix. Ein fein gemahlenes Gemisch aus Nüssen, Kleie, Haferflocken das gleichermaßen gut riecht, schmeckt und klebt.
Ein sehr wirksames Bindemittel sing gemahlene Haferflocken, die freilich die Auflösung der Futterballen lange verzögern. Also vorsichtig Dosieren. Schließlich gibt es auch noch spezielle Futterbinder, die dem trockenem Futter Eßlöffel beigegeben werden.Maismehl und Sojamehl sind Substanzen, die das Futter schwerer machen, ohne seine Bindung zu verstärken.Zum Beschweren des Futters in starker Strömung verwende ich am liebsten Kies,der freihlich noch einmal mehr Bindemittel erforderlich macht. Sehr schweres und gut bindendes Futter erzielt man mit fein gemahlenem Lehm, der über das fertige angefeuchte Futter gestreut und mit ihm vermischt wird.
Es ist also gar nicht so einfach, das richtige Futter für die Strömung zu Mischen.
Wenn ich jetzt ein Rezept nenne , dann probieren und geniessen.
2 Liter Paniermehl
2 Liter Kuchenbisquit
1 Liter Copramelasse
1 Liter Groundmix
6 Eßlöffel Schokopudding
1 Eßlöffel Koriander
1 Eßlöffel Vanille
½ Liter Caster und Maden bei starker Strömung und tiefen Wasser zusätzlich ½ Liter Kies.
Das fertig angefeuchtete und durchgezogene Futter gebe ich zunächst durch ein Sieb, um Klumpen und nasse Stellen aufzulösen und gleichmäßig zu verteilen.
Erst dann kommt der Kies hinzu. Die Maden und Caster streue ich nur portionsweise nach Bedarf auf das Futter. Sonst kriechen die Maden nämlich sofort nach unten und Sammeln sich mam Boden des Futtereimers.
Brassen-Drogen
Bleiben noch die vielen verschiedenen Lockstoffe. Alles, was irgendwie mit Zucker zusammenhängt, schmeckt dem Brassen. Gut ist Puderzucker, der sich im Wasser besonders rasch auflöst. Vanille , Karamel, und Koriander, Honig- und Lebkuchengewürz sind weitere Lockstoffe, die dem Brassen gefallen. Dazu kommen Lockstoffkonzentrate mit fruchtigem Aroma.
All diese Brassen-Drogen sollten Sie nur Eßlöffel- oder teelöffelweise dem Futter Beimischen. Versuchen Sie auf keinem Fall, durch eine Überdosis den Erfolg herbeizuzwingen.Damit erreicht man oft das genaue Gegenteil und verscheucht die Fische, anstatt sie Anzulocken. Hinzu kommt, daß die Brassen in jedem Gewässer anders auf Lockstoffe reagieren. Ein starkes Lockstoffkonzentrat, das in einem großen Strom mit chemisch belastetem Wasser die Brassen in Massen herbeilockt, wird sie in einem kleinen, sauberen Naturgewässer möglicherweise vom Angelplatz verscheuchen.
Die Taktik des Anfütterns ergibt sich aus der Angelmethode: Angeln mit treibender Pose, Tunken, Feederangeln. Die wiederum richtet sich nach den verschiedenen Gewässertypen, wir kommen darauf zurück. Ein Kapitel für sich ist auch das Anfüttern mit dem Futterkorb, vielleicht die erfogreichste Methode auf Brassen.